Nicht einfach Fotografie: meine Wildlife-Foto-Touren
Nicht einfach Fotografie: meine Wildlife-Foto-Touren
In der Natur- und Tierfotografie gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Disziplinen, wobei die Wildlife-Fotografie die „Königsdisziplin“ darstellt. Warum?
Die wohl beliebteste Form der Tierfotografie unter Hobby-Fotografen ist es, Tiere unter „kontrollierten“ Bedingungen abzulichten. Diese „kontrollierten“ Umgebungen findet man beispielsweise in Zoos und Tierparks aber auch bei gezähmten, „Wildtieren“. Diese Tiere müssen sich den Menschen anpassen und verlieren damit ihr ursprüngliches und natürliches Verhalten und die natürliche Scheue vor dem Menschen. Genau deswegen ist diese Form der Tierfotografie unter seriösen Wildlife-Fotografen verpönt: ein solches Foto, das unter kontrollierten Bedingungen entstanden ist, muss zwingend als solches deklariert werden und gilt nicht als „Wildlife“-Aufnahme. Zu Übungszwecken ist das Fotografieren von Zoo- und Parktieren jedoch überaus nützlich, wenn nicht sogar nötig, um die routinemäßige Praxis zu erhalten. Draußen in freier Wildbahn ist man so mit seiner Ausrüstung und deren Handhabung besser vorbereitet. Die Grundlage „echter“ Wildlife-Fotografie ist es, sich selbst dem Tier in seinem natürlichen Habitat anzunähern, oder noch besser, das Tier auf einen zukommen zu lassen. Dafür muss man aber den Lebensraum der Tiere, ihr Verhalten und möglichst auch ihr Bewegungsmuster abschätzen können, um schließlich, mit etwas Glück erfolgreich zu sein. Je nach Verhalten und Scheue des Tieres kann dieses Vorhaben unter Umständen sehr lange dauern. Bei nachtaktiven Tieren, sind oft die Sommermonate die erfolgversprechendste Zeit, da die Aktivitätszeiten in der Nacht kürzer werden, hat man die Mäglichkeit die Tiere auch bei Tageslicht zu erwischen.
Diese Form der Fotografie ist natürlich sehr viel aufwändiger und schwieriger zu realisieren, aber bei rücksichtsvoller Ausübung, die respektvollste und befriedigendste Art der Tierfotografie. Ausserdem gelingen so einmalige Bilder, welche auch einen gewissen dokumentarischen Wert bekommen- und sehr viel über die jeweilige Tierart aussagen können (z.B. über deren Vorkommen und Verhalten, den Lebensraum, die Nahrung, etc.). Deswegen werde ich mich in meinen Kursen auch auf diese schwierigeren Bedingungen konzentrieren. Das Ziel ist es, Euch beizubringen, wie man unter „unkontrollierbaren“ Bedingungen (oder durch leichtes Eingreifen in die Natur) gute Wildlife-Fotografie hinbekommt. Trotz schwierigen Bedingungen (oder gerade deshalb) gehört die Wildlife-Fotografie wohl zu den herausforderndsten und spannendsten- aber auch lohnendsten Themen in der Fotografie. Es geht nicht immer nur um das Bild, es geht auch darum draußen in der Natur zu sein, zu beobachten und Erfahrungen zu sammeln. Es geht um Begegnungen mit unseren rätselhaften Mitlebewesen von denen wir selten Notiz nehmen in unserem hektischen Alltag.
In meinem Kurs könnt Ihr lernen welche Tiere welches Habitat bevorzugen, wie sich die Tiere Verhalten, wie man sie in ihrem Habitat aufspüren und, das wohl Wichtigste, wie man nahe an sie herankommt um gute Fotos machen zu können.
Damit auch die technischen Kenntnisse nicht zu kurz kommen, werde ich Euch aber auch zeigen, wie man einigermassen zuverlässig an gute Bilder gelangen kann: indem man gezielt in die Natur eingreift, beispielsweise durch das Anfüttern von Vögeln, durch das fotogene platzieren von Ästen oder durch das Anbringen von Fotofallen. Außerdem werden wir auch Angebote nutzen, wie das „Red Kite Center“ in Doune, wo man Tiere sehr nahe aus einem Versteck heraus fotografieren kann. Mit diesen Methoden wird man zwar nicht „Wildlife Photographer of the Year“ des Naturhistorischen Museums in London, aber es ist eine gute Möglichkeit um das Verhalten der Tiere vorab genau studieren zu können. Außerdem bekommt man da die nötige Praxis und kann mit den Kameraeinstellungen experimentieren.
Bei der Wildlife-Fotografie handelt es sich also nicht um eine einfache Art, an gute Fotos zu gelangen, da es viel Geduld, Wissen, ein geschultes Auge, Erfahrung und auch etwas Glück braucht. Wenn einem dann aber ein Foto so gelingt, ist es nicht einfach nur irgendein Foto, sondern eine einmalige Momentaufnahme zwischen Fotograf und Tier. Nicht einfach Fotografie eben!
Warum sich also nicht einer meiner Touren anschließen um von meiner Erfahrung hier in Schottland profitieren zu können?
Die Touren
Da man sich bei meinen Touren den Tieren anpasst (und nicht umgekehrt) biete ich mindestens eine Tour pro Jahreszeit an, jede mit einem unterschiedlichen Schwerpunkt. Das Verhalten, der Lebensraum und bei gewissen Arten sogar das Aussehen, können sich je nach Jahreszeit drastisch verändern. Das kann sich der Wildlife-Fotograf zu Nutze machen. Interessante Verhaltensweisen, aber auch weniger Scheue dem Menschen gegenüber, sind so kein Zufall und somit kalkulierbar. Das schottische Moorschneehuhn und das Birkhuhn beispielsweise sind während ihrer Balz im Frühjahr nicht nur vom Verhalten her äußerst Interessant zum fotografieren, sie sind auch lange nicht so scheu. Otter, Seehunde, Riesenhaie, Wale, Delfine, Seeadler oder die lieblichen Papageientaucher sind alles Tiere die nicht unbedingt mit Schottland in Zusammenhang gebracht werden. Doch mit einem geübten Auge und einem ortskundigen Führer lassen sich viele dieser Arten hier im Sommer beobachten. Bei den Rothirschen ist die Brunft im Herbst die mit Abstand eindrücklichste Zeit im Jahr der Hirsche. Durch ihren Hormonschub sind sie nicht mehr so vorsichtig wie während des restlichen Jahres. Im Winter dann, färben sich die alpinen Spezialisten wie die Schneehasen und Schneehühner um. Es ist eine sehr große Herausforderung die schnee
weissen Tiere im Schnee auszumachen.
Schottland ist mit seinen nur knapp über 5 Mio. Einwohnern und einer fast doppelten Fläche der Schweiz sehr wenig dicht besiedelt und es findet sich unberührte und gesunde Natur überall.
Das Ziel meiner Fotokurse ist es, Euch beizubringen wie Ihr anschließend auch zu Hause Eure Wildlife-Fotografie erfolgreich fortsetzen könnt. Nebst Tipps zu den technischen Voraussetzungen, will ich Euch helfen ein Gespür für Eure Umgebung zu entwickeln, das Auge zu schulen und Grundlagen der Verhaltensbiologie zu lernen und gelerntes entsprechend anzuwenden.
Sommer
Im Sommer dann, werde ich meine Tour auf sie Insel Mull an der Westküste Schottlands verlegen. Dieses Naturparadies, ist wie ein kleines Abbild von Schottland: abwechslungsreiche Küsten, charmante kleine Ortschaften, bergige Abschnitte und bedeutende Historie finden sich dort. Hier findet man einige der größten Brutkolonien diverser Seevögel in ganz Großbritannien. Hierzu gehören Seeschwalben (Tern), Tordalke (Razorbill), Tölpel (Gannot), Trottellummen (Guillemot) und natürlich die einmaligen Papageientaucher (Puffins).
Dank großer Kolonien auf engem Raum können diese Vögel zuverlässig von Nahem beobachtet und fotografiert werden.
Auf Mull leben etwa 20 Brutpaare von Seeadlern, der weltweit viertgrößten Adler Art. Außerdem findet man auf Mull eine noch sehr gesunde Population der scheuen Eurasischen Otter. Die Insel Mull ist einer der besten Plätze weltweit um diese Art tagsüber zu sehen und mit etwas Glück von nahem zu fotografieren! An einigen Küstenabschnitten leben Seehunde und Kegelrobben und im Meer tummeln sich Delphine, Wale, Riesenhaie und Mondfische. Ein Traum für Wildlife-Fotografen! Die Tage in Schottland sind zu dieser Jahreszeit sehr lang, beste Voraussetzungen also für lange Foto-Tage!